Mitgliederschwund - Ergebnis jahrelang fehlender Konfliktbereitschaft

Mangelnde Konfliktintensität schlägt sich stets auf das Tarifergebnis nieder. Schlechte Tarifergebnise führen zu Mitgliederschwund. Mitgliederschwund führt zum Verlust der Kampfbereitschaft und des Kampfvermögens.

 

Fehlendes Kampfvermögen ist das Ende einer Gewerkschaft
Eine Gewerkschaft, die sich durch dauerhaft fehlende Konfliktintensität ihre Kosten für Arbeitskämpfe spart, schafft sich unweigerlich selbst ab. Austritte sind die Folge. Ist die kritische Mitgliederzahl unterschritten, die zur Durchsetzung von Interessen mit Hilfe eines Streiks erforderlich sind, ist die Mächtigkeit nicht mehr gegeben.

Woran erkenne ich, ob meine Gewerkschaft nicht mehr in der Lage ist meine Interessen durchzusetzen?
Vorab müssen wir müssen uns stest vor Augen halten, dass ein Arbeitgeber nicht von sich aus tarifliche Vereinbarungen absenken kann. Zu einer Absenkung von Tarifbedingungen bedarf es immer der Unterschrift der Gewerkschaft.

Eine Gewerkschaft hat stets die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten. Diese Interessen sind der Gewerkschaft bekannt. Beispielsweise der einheitliche Erhalt der 37,5 std/wo, der Erhalt von Schichtzulagen, der Erhalt von Zuschlägen, Erhalt von bewährten Rentensystemen (ohne Eigenleistungen der Arbeitnehmer!), der Erhalt einheitlich geltender Tarifverträge ohne Sonderregelungen für einzelne Bereiche - um nur einige zu nennen. Sofern eine Gewerkschaft "kampflos" und "ohne Not" gewerkschaftliche Errungenschaften im Rahmen von Verhandlungen mit dem Arbeitgeber opfert sind dies mindestens erste Anzeichen von fehlender Kampfbereitschaft.

Fehlendes Kampfvermögen führt zur zunehmenden Harmonie zwischen Arbeitgeberverband und betroffener Gewerkschaft, da die Existenz der Gewerkschaft in dem betroffenen Betrieb nun vom Arbeitgeber abhängt.
Wenn sich zwischen Arbeitgeberverband und Gewerkschaft diese Harmonie eingestellt hat, werden Forderrungen des Arbeitgebers zunehmend ohne Gegenleistungen durch die Gewerkschaft akzeptiert, wie z.B. Korridore mit erhöhter Wochenarbeitszeit bis zu 40std o.Ä.

Ob diese Punkte in der Branche erreicht sind, in der man beschäftigt ist, sollte jeder selbst für sich prüfen und bewerten und ernsthaft überlegen, welche Alternativen zur Verfügung stehen.

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